Conreport 2011

Donnerstag 26.5.11

Meine erste FilkCon als Teil des ConCom. Ich bin ganz schön aufgeregt … Ich bin schon begeistert, als ich merke, dass tatsächlich mein komplettes Gepäck in meine Blue rein passt – wir gehen heute auf die erste richtige Fahrt. Es ist sogar noch Platz übrig. Zuversichtlich mache ich mich auf den Weg. Herrliches Wetter! Nicht so herrlich ist, dass Alexa gar nicht zur Con kommen kann und Sib nicht heute Nachmittag, sondern doch erst Freitag früh kommt. Ich stelle mich auf ein paar einsame Stunden Wartezeit ein. Auf dem Parkplatz in Bad Salzdetfurth treffe ich dann aber gleich auf meine Zimmernachbarin Ju, die mir beim Ausladen hilft. Da außer uns noch keiner da ist planschen wir im Pool, genießen das schöne Wetter und quatschen uns fest. Irgendwann gegen 22.00 kommen dann auch Katy und Steve, es wird auch etwas später als geplant, bevor ich ins Bett falle …

Freitag 27.5.2011

Nach dem Frühstück erst einmal eine schöne Massage (kleiner Tipp: so teuer ist das da gar nicht. Man sollte nur früh buchen!) und dann trudelt auch schon Sib ein. Jetzt gehts los. Badges ausschneiden, laminieren, nochmal ausschneiden – Ecken abrunden!, Auction Bid Sheets schneiden (mit Überraschungen), Registration einrichten, Random Award Ballot Box beschriften und natürlich den Auktionstisch beladen. Nach und nach kommen auch die ersten Filker an. Sib übernimmt die Registration, Katy – die eigentlich gar nicht zum arbeiten da ist -, Steve und ich machen uns auf, den Knabberkram für die Circles zu besorgen. Wenige Stunden und einen ramponierten Außenspiegel später (ich konnte ihn zum Glück vor Ort wieder richten) sind wir zurück. Auf dem Rückweg konnte Katy es kaum glauben, Steve, der immer behauptet, nicht gut deutsch zu können, stellte eine völlig korrekte deutsche Frage: „Ist das ein Sylt-Sticker oder Vogelscheiße?“ Die wichtgen Dinge scheint er ja zu können…

Es hatte sich inzwischen merklich gefüllt. Die ersten haben auch schon ein paar Ribbons erbeutet – das erste „I love DFDF“ gab es direkt bei der Registration. Hier und da sieht man dazu noch ein „I met Rika“ oder auch ein „Barbership“ Ribbon, das man entweder bei Rika oder eben bei den einzelnen Teilen von Barbership bekommen konnte. Es geht dramatisch weiter. Die Technik kommt – LeMatya lässt das Mischpult fallen (dem zum Glück nichts passiert ist) und Volker muss verschiedene Zauberformeln ausprobieren, bevor die heulenden Geister besänftigt sind und das Wunder des Set-ups vollbracht ist, aber dann geht es mit nur geringer Verzögerung los:

Die Opening Ceremony. Dieses Mal haben wir uns ganz nach dem Motto „Helden der Kindheit“ gerichtet und ich habe gemerkt, dass man manche Sachen nicht spontan übersetzen sollte. Die „zufällige Auszeichnungen“ gingen ja noch, aber der „Lieder-Teil-Kreis“ klang richtig falsch. Und ich muss sagen, es fühlte sich schon komisch an, auf einmal auf der „anderen Seite“ zu stehen. Da muss ich mich erst noch dran gewöhnen.

So richtig los ging es dann mit Steve, der uns erst einmal alle wach gemacht hat. „Paper Piles“ war schön – und angemessen, auch „Home will always be with you“ ist immer wieder schön. Katy ist auch ein bisschen geschmolzen dabei…

Zu meiner großen Freude hatte Rika wieder eine Band im Gepäck, bestehend aus Keris, Mike und Phil. Mit dabei im ersten Set war unter anderem das Lied der Bettlerin „No-one Asks“ aus „Before the Dawn“ und „Merlin“. Keris‘ Bass legt eine tolle Stimmung darunter und man mag es Mike auch nicht übel nehmen, dass es kaum ein Stück ohne Gitarreneinlage gab, denn ihm hör ich einfach gerne zu. Wer kann, der kann. Rika alleine ist schon toll. Rika mit Band haut mich aber immer wieder so richtig um.

Ich verquatsche mich massiv, wollte eigentlich in den Circle, gehe dann eher in Richtung Bett, aber gegen Mitternacht fiel uns auf, dass wir zwar Knabberkram gekauft, aber keinen rausgerückt hatten. So konnte ich nach getaner Arbeit zwar nicht mehr auf gläsernen Schuhen zum Zimmer tanzen, musste aber wenigstens auch keinen Kürbis tragen.

Samstag 28.5.2011

Vom Frühstück direkt ins Wasser, das kann doch nicht gesund sein, oder doch? Ich hab mir den Aquapella Workshop (wir haben „Fly Away“ gelernt) nicht entgehen lassen, obwohl ich nach der Hälfte dachte, ich hätte statt Alt doch lieber Sopran wählen sollen. Ina hatte sich auch dazu getraut, was mich sehr gefreut hat. Und für alle, die der Kombination aus singen und toben einfach nicht widerstehen konnten, gab es dann auch noch ein „Aquapella“ Ribbon.

Durch leichte Verzögerungen, die mit meiner Schusseligkeit und der begrenzten Anzahl von Duschen zu tun haben mögen, war ich dann zu meinem nächsten Programmpunkt zu spät. Das ist schon blöd, wenn man den selber anbietet, aber der Songwriting Support Circle lief dann trotz der Kürze recht erfolgreich und Thesilée konnte noch schnell ein Lied schreiben. Erstaunlich, was die in kurzer Zeit hinbekommt!

Von da aus ging es dann auch gleich schon rüber zum Main Concert. Highlights waren hier auf jeden Fall die Familienbands. Wer mich kennt, weiß, dass ich gegen den Niedlichkeitsfaktor von Kindern halbwegs immun bin, aber Sabine und Maximilian mit oder Nicholas auf der Geige mit Volker und Kirstin als Unterstützung, das war schon was. Valerie hat „Following in Valentinas Footsteps“ gespielt und „One small Goat is enough“. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was im Main Concert gespielt wurde, und die Liste ist bei Sib…

ich sollte wirklich anfangen, mir während der Con Notizen zu machen, mein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es vielleicht nie war… Dazwischen  war natürlich noch die Auktion! Wilde Gefechte zwischen Franklin und Andreas, zwischen Rika und Bine, es war schon spannend. Zumal auch einige echte Raritäten dabei waren: eine CD von Rikas GoH Set in Grantham, eine CD von einem Set von Mike Whitaker, ein Custom-made Was-auch-immer-du-willst aus Holz von Arne (WOOD!), also schon echte Schätze.

Trotz allem waren wir früher(!!!) mit dem Main Concert fertig als geplant, so dass noch etwas Luft bis zum Childhood Heroes Song Sharing Circle war. Zeit genug, um durch Wolfgangs Fotos zu blättern, die am Registration Desk auslagen, mit dabei auch die neuen Fotobücher von der FilkContinental 2010. Der Circle war dann auch erheblich voller, als geplant. Wir hatten mit so 10, 15 Leuten gerechnet, aber der Raum Hildesheim war voll. Mit Leuten am Rand und auf dem Boden. Franklin war so gut, die Technik zu organisieren, mit Hilfe von Lautsprecher Equipment von Andreas, damit wir Alexa über Skype zuschalten konnten. So konnte sie trotz allem ihr neues Captain Future Lied singen 😉 Crystal hatte ein Lied für ihre Brüder geschrieben, das mich eine vergangene Kindheit betrauern ließ, die ich nie hatte, Thesilée sang das gerade fertig gewordene Stück für den Roten Corsar – das überraschenderweise mit rauben und morden zu tun hatte. Valerie hatte zwar noch keine Melodie fertig, aber auch in vorgelesen war „Everybodys Grandfather“ eine wunderschöne Hommage an Doctor Who. Silke sang über Beethoven und ich hoffe, dass ich das nochmal hören kann. Ich konnte sogar noch meine echt lange Ballade für die kleine Meerjungfrau unterbringen. Wir hatten definitiv für diesen Circle zu wenige Ribbons bestellt. Aber vielleicht nehmen wir das Thema in ein paar Jahren (huch! Langzeitplanung!) noch einmal auf.

Nach einer gemütlichen Essenspause hat Mike dann die Bühne gerockt. Ich bin lausig darin, mir Liedtitel zu merken. Mike war aber für Menschen wie mich so nett, seine Setlist zu posten, so dass ich von den Liedern, die mir im Gedächtnis geblieben sind, wenisgtens nachgucken kann, wie sie hießen… Highlights waren für mich „Child Of The Library“, „The Miller’s Tale“ (das Lied über den Müller, dem das Mill House früher gehörte), „Jack“ (das über seinen alten Lehrer, dessen Geschichten zum erzählen da waren, nicht zum aufschreiben), mit Steve als Unterstützung eine heiße Version von „Queen of Argyll“, und diverse andere, die auch dazu führten, dass eine Nominierung für einen Random Award „Mike, for songs that don’t grow old“ lautete. Und natürlich kam am Schluss auch noch „(The darkest hour comes just) Before the Dawn“.

Er konnte eigentlich gleich auf der Bühne bleiben, denn weiter ging es mit dem zweiten Set von Rika. Inzwischen hatte sich auch einer der Geschäftsleute, die im relexa wohnten, bei uns eingefunden, um zuzuhören. Rika stieg ein mit dem „Merseburger Zauberspruch“, dann „Morrigan“, und in mir nicht mehr ganz klarer Reihenfolge „Paper Worlds“, „Silver Dragon“, „Waldgeflüster“ und „Healing in this Night“. Und mir wurde einmal mehr klar: egal was Rika spielt, sie nimmt mich immer wieder mit auf diese Reise. Ihre Stimme öffnet die Tür und nimmt mich nicht an die Hand, so wie früher meine Mutter, um mich zu führen, sondern zeigt mir einfach, was es da draußen (oder drinnen) alles zu entdecken gibt und lädt mich ein, diese Entdeckungen zu machen, wenn ich will. Oder auch nicht. Sie blättert einmal durch das Buch der Welt, legt fächerartig die Möglichkeiten aus und sagt „das alles kannst du sehen, fühlen, träumen.“ Und wenn ich mich auf die Reise einlasse, dann bleibt die Stimme immer einen Schritt vor mir, um neue Wege zu zeigen, neben mir, um mich zu begleiten und hinter mir, um mir auf den Wegen zu folgen, die ich selber dabei finde. Und sie lässt mich das Gefühl haben, dass diese Reise für sie auch jedes Mal neu ist, mit jedem, der sie begleitet, ein wenig anders. Und irgendwie schafft sie es, gleichzeitig mit jedem einzelnen, der reisen will, allein zu gehen, ohne auch nur einen zurück zu lassen. Dabei sieht sie ganz nebenbei auch jedes Mal einfach wieder zum anbeißen aus.

Dieses mal schaffe ich es auch in den Circle, denn Rika hatte sich gewünscht, ein paar Lieder aus dem Childhood Heroes Circle zu hören, den sie verpasst hatte. Zu meiner persönlichen großen Freude hat Silke aber statt des Beethoven-Liedes erst mit Bine „Märchen“ gesungen. Ich mag dieses Lied wirklich, wirklich sehr. Das hatte ich zuletzt in Grantham gehört – aber da noch ohne Bine. Erinnern kann ich mich sonst noch an Wolfgang, der „Do Virgins taste better“ singt – gefolgt von einem kurzen eindrucksvollen Gitarrensolo von Mike. An die Schaumküsse erinnere ich mich nicht. Punkt. Lange bleibe ich aber irgendwie wieder nicht, es kommt ein bisschen ConCom dazwischen und dann irgendwann auch ein bisschen Müdigkeit. Noch läuft soweit alles gut, bei meiner „ersten“ FilkCon.

Sonntag 29.5.2011

Der Morgen kommt viel zu früh … Mit Ju unterhalte ich mich beim Frühstück weiter über ihren Traum, in dem die Orks die Weltherrschaft an sich reißen wollen („und was machen wir heute …?“). An meinen (Traum, nicht Ork) kann ich mich kaum noch erinnern.

Den Tee mit Rika höre ich nur mit einem Ohr vom Registration Desk aus, irgendwann höre ich nur noch eine Jam Session, der Tee ist wohl vorbei. Die Lesung von Aryana hab ich leider auch verpasst – aber irgendwas ist ja immer und ich hoffe, das auf der FilkContinental noch nachholen zu können.

Nach der Essenspause startet das Advance Request Concert mit der ein oder anderen Überraschung. Steve ist noch nicht ganz so ungewöhnlich, ich selbst war schon überrascht, dass sich jemand „Computer Games (Pixel Pixie)“ gewünscht hatte und denke, dass es nach dem anfänglichen rumgeeiere gut lief. Dass Kirstin „Kein solches Lebewesen“ singt hatte ich mir gewünscht – aber nicht, dass sie dabei in Tränen ausbricht. Rafael mit „Nessie come up“ war wieder einmal ein Gänsehautmoment. Oder wie Franklin zu Eva sagte: „Wenn du die Stimme in Flaschen füllen könntest…!“. C.J. sang ihren Wunsch „He’s dead Jim“ selber – mit Mike als Stunt Guitarrist. Eine Kombination, die man selten sieht, die aber wirklich gut war. Katy, Ju und Steve waren mit „A Thousand Ships“ dabei, nur Katy und Steve mit „Phoenix“, eine spontan gebaute Band und ausgeteilte Song-Texte machten „Hope’s Eyrie“ zu einem gemeinsamen Erlebnis. Franklin sang „World inside a Crystal“. Auf Nachfrage meinte Crystal, dass in ihr sicher mehr als eine Welt stecken würde. Insgesamt muss ich sagen, dass ich richtig froh bin, dass wir für viele Lieder vor Beginn der Con noch niemanden gefunden hatten, weil sich dadurch einfach Zusammensetzungen ergeben haben, die ungewohnt aber eindrucksvoll waren.

Zwischen den einzelnen Liedern ging natürlich die Auktion weiter, es war noch einiges übrig, was an den Mann und die Frau gebracht werden wollte. Ich konnte endlich auch was ersteigern (eine Green Lantern DVD, LeMatya hat für mich extra geprüft, ob ich die auch mit Region Code 2 abspielen kann, nur um ganz sicher zu gehen). Da hab ich noch ein bisschen Helden-Feeling für nach der Con. Eine Ankündigung, die sonst immer in der Closing kommt, haben wir einfach mal vorgezogen, damit sich die Reaktion entspannt verteilen kann: es gibt eine DFDF 2012 und wir haben einen Ehrengast, oder sagt man, eine Ehrengästin? Wer im nächsten Jahr zur DFDF kommt, kann sich auf zwei Sets mit Silke freuen. Ich freu mich auf jeden Fall und denke, sie wird auch die ein oder andere Überraschung mit in ihren Koffer packen. Ich werd es wohl als erste wissen, denn ich bin für nächstes Jahr als Guest Liason eingeteilt. Macht bei der räumlichen Nähe auch Sinn und ich hatte schon lange gehofft, dass ich den Job machen darf. Und ich hoffe, dass die anderen mich da ein bissl durchcoachen – denn schließlich mach ich das dann zum ersten Mal …

Da Steve und Sib noch draußen rechnen, Memberships verkaufen und Geld von der Auktion einsammeln, mach ich einfach mal weiter – etwas unsicher, ob das auch so geplant ist, aber es wird ja nicht früher. Außerdem möchte ich die nächsten Sets auch gerne sehen. Kirstin holt sich für den Anfang Volker dazu, danach wird es in der Erinnerung wieder unscharf, auch, weil ich zwischendurch raus muss, rechnen helfen. Gehört habe ich auf jeden Fall „Insights“, „Sisters“ und „Botschafter der Schatten“. Kirstin gehört zu den Leuten, die ich wirklich öfter hören könnte, aber auf der FilkContinental ist da halt nicht immer die Zeit dafür.

Die Umbaupause zu Pawlow’s Duck versuchen wir so schnell wie möglich hinzubekommen, da für einige schon bald der Weg zum Bahnhof ruft. Pawlow’s Duck hat einige neue Sachen dabei, einige von Thesilée oder Lord Landless bekannte Sachen in englischer Übersetzung und vor allem den bislang eher unterrepräsentierten Peredar, bei dem ich mich beim Zuhören frage, warum der nicht viel öfter schon was gemacht hat. Zusammen bekomme ich noch die „Bonnie Sue“ (die letzte FilkContinental im Songwriting Support Circle noch einmal angeschubst wurde, damit sie endlich lossegeln kann), „Come to Veneta“, „Red Red Death“, „Lady Tree“ (das ich leider nur vom Registration Desk aus gehört habe), diesen „Garden/Cemetery Song“, „My Preciousss“ und die „Seven Inch Brute“. Die Titel sind alle eher so geschätzt, und ich hoffe, dass ich von keinem Ärger bekomme, weil ich mir nur merken kann, worum es ging, nicht, wie das Lied hieß … Noch Tage später hatte ich den Ohrwurm „Ragnarök“ im Kopf. Gibt es das eigentlich auf CD? Mit Peredar?

Und schwuppdiwupp war es auch irgendwie schon wieder fast vorbei, Zeit für die Closing Ceremony. Wo war die Zeit geblieben? War nicht eben noch Freitagmorgen gewesen? Irgendwie müssen wir die Random Awards noch etwas zufälliger kalibrieren: der erste ging an Peredar, soweit noch alles gut. Der zweite an Rika, die letztes Jahr auch ein hatte und der dritte an Rafael – passend zu dem von Eva im letzten Jahr. Ich weiß, dass mehr Leute nominiert waren und wir haben auch keine Zettel verschwinden lassen. Zum Glück sind die Awards immer anders, so dass es nicht schlimm ist, mehrere zu bekommen.

Nachdem aller Dank gesagt und der Hauptraum geräumt war, war es dann an der Zeit, sich der Feedback Session zu stellen. Es gab viele interessante Anregungen. Alles werden wir nicht umsetzen können oder wollen, aber einiges werden wir versuchen, anderes mit Sicherheit aufnehmen oder auch beibehalten. Was mich persönlich weit aus mehr gefreut hat als die positiven Rückmeldungen war die Tatsache, dass so ziemlich alle, die noch da waren, zum Feedback gekommen sind. Das zeigt viel Interesse, viel Lust, sich einzubringen. Vielen, vielen Dank! Man könnte meinen, nach der Closing sei die Con vorbei – aber nach der Closing kommt der Shuttleservice, für den Sib mich freiwillig gemeldet hatte, um die „Umsiedler“ zum Hotel Kronprinz“ zu bringen und danach natürlich noch eine abschließende Runde mit dem ConCom, während die anderen im Hotel oder in der Stadt zum Essen gehen.

Ju hinterlässt mir entzückende Nachrichten auf meiner Mailbox – denn natürlich hab ich mein Handy noch nicht wieder angeschaltet. Sie hat unseren Zimmerschlüssel mitgenommen und sieht mich vor ihrem inneren Auge schon weinend vor der Tür sitzen. Ich hätte ja eher an der Rezeption gefragt, ob die mir gerade aufschließen können, aber wenn ich den Schlüssel eingesteckt hätte, hätte ich vermutlich die selben Bilder im Kopf gehabt. Selbst wenn ich vorher sauer gewesen wäre, diesem „begossener Pudel“-Blick, mit dem sie zurück kam, hätte ich nicht widerstehen können. Da für mich auch morgen früh wieder shutteln auf dem Programm steht – und eine längere Heimfahrt ohne einen Beifahrer, der mich wach halten könnte, versuche ich noch schnell etwas Schlaf nachzuholen, statt in den Circle zu gehen.

Montag 30.5.2011

Fast wie geplant wache ich auch früh auf, etwa eine Stunde, bevor mein Wecker hätte klingeln sollen. Ich hatte mich gegen das wach sein gewehrt, aber nachdem ich schon überlegt hatte, was wohl der nächste Random Award wird, was ich für die FilkContinental basteln möchte und dergleichen mehr, bin ich dann doch einfach aufgestanden. Ju wurde dann auch bald wach (kein Wunder, ich war wohl einfach zu laut) und in Nullkommanix hatten wir gepackt und waren beim frühstück. Mutterseelenallein. Fast hätte ich mich verquatscht und das shutteln vergessen! Dann aber los, schnell noch verfahren, einen Feldweg zum wenden finden und knapp pünktlich am „Kronprinz“ ankommen – wo ich fast eine völlig fremde eingepackt hätte, weil ich im Vorbeifahren den rosa Kinderwagen für Valeries Tasche gehalten hatte… So ein Montag ist immer eine Mischung aus Auskosten, Wehmut, noch nicht losreißen wollen und sich schon langsam auf zu Hause freuen. Dazu noch ein wenig aufräumen, auschecken, Wagen beladen und Abschiednehmen. Rika noch mal drücken (und ein Abschiedsküsschen bekommen – ich möcht sie am liebsten behalten!), bevor sie wieder viel zu lange viel zu weit weg ist. Steve, Katy und Sib sehe ich ja hoffentlich schon im Juli wieder. Weil ich mich dann doch noch nicht so richtig ganz verabschieden mag, nehm ich Silke im Auto mit, statt sie mit der Bahn fahren zu lassen. Also doch ein Beifahrer zum wach bleiben! Nach Hause find ich ohne Navi, denk ich mir, und so groß kann der Umweg, den wir genommen haben, nicht gewesen sein, denn ehe ich mich’s versehe sind wir schon wieder angekommen. Ich kann jetzt noch nicht sagen, dass mir die Erinnerung noch lange bleiben wird, denn in machen Teilen muss sie dafür erst einmal aus der Con-Erschöpfung auftauchen, während ich auspacke, die Blumen gieße und mir überlege, was es wohl zu essen gibt. Statt lebhafter Erinnerungen tummeln sich derzeit eher Pläne für das nächste Jahr, Ideen und vage Vorstellungen in meinem Kopf. Kaum vorbei kann ich es kaum erwarten, dass es wieder los geht. Ich überlege nur, ob ich dann nicht auch den Dienstag frei nehme. Und muss schmunzeln, als ich sehe, dass ich das letztes Jahr in meinem Report auch schon überlegt hatte. Warum hab ich das nicht vorher noch einmal gelesen?

Das Frühlingsfest der Filksmusik