2011 Ehrengast: Rika Körte

Unser Ehrengast 2011 war Rika Körte!

„Als ich Rika zum ersten Mal traf, reiste sie durch Großbritannien, um auf der Isle of Sky in Schottland Harfe zu spielen und Gälisch zu lernen. Sie hatte über die filk.uk Liste ein Gruß gesendet, in der Hoffnung, während ihrer Reise neue Leute zu treffen und Freunde zu finden. Nun, ich dachte, jemand der so etwas ganz alleine durchzieht, muss jemand sein, den ich kennenlernen möchte, also habe ich meinen Finger gehoben – metaphorisch gesprochen – und sie zu mir nach Hause eingeladen. Ich bin sehr dankbar, dass ich das getan habe, denn seit dem genieße ich das Privileg von Rikas Gesellschaft in so vielen Bereichen meines Lebens. Ich könnte euch erzählen, wie wunderbar es ist, sie dazuhaben, wenn man umziehen muss oder sich gerade schlecht fühlt oder sich gerade gut fühlt oder wenn man gerade Croissants isst und durch Frankreich fährt oder Franzbroetchen backt – aber ihr wollt wahrscheinlich etwas über ihre Musik wissen, nicht wahr?
Rika verfügt über eine silberne Stimme und die Lieder umgeben sie wie Perlen – seltsame und fesselnde Dinge, Geschichten, Fabeln und Echos der Vergangenheit. Sie stellt ihr Licht gerne unter den Scheffel, umso mehr überwältigt sie uns dann, wenn sie auf der Bühne glänzt, zum Beispiel als Ehrengast bei der britischen FilkCon oder als „Das Mädchen“ in der Produktion „Before the Dawn“, wo sie sowohl spielte als auch sang.

Wenn Rika etwas ist, dann ist es vielseitig. Mit ihren verschiedensten Schlaginstrumenten, Tin Whistles, Gitarre und Gesang kann sie jede Bühe für sich behaupten… Wenn ich sie mir vorstelle, sehe ich sie eine mit Fell bezogene Djembe spielen (die auch schon and „Djinges Drum“ bezeichnet wurde), und von fernen Ländern auf eine Weise singen, dass sie einem ganz nah vorkommen. Und wahrscheinlich in einer Sprache, die ich nicht verstehe [Anmerkung des Übersetzers: Vermutlich deutsch]. Was mich nie daran gehindert hat, ihren Gesang zu genießen. Es hilft dabei, dass sie die Geschichte stets in der Sprache ihrer Zuhörer zusammenfasst [Anmerkung des Übersetzers: Vermutlich englisch], so dass man neben dem Gesang auch die Geschichte genießen kann.

In letzter Zeit ist Rika mit der Millhouse Band aufgetreten – eine wechselnde Truppe, dessen Kern wohl Rika und Mike Whitaker sind – die aus verschiedenen Quellen schöpfend eine vielschichtige Musik erschafft, bei der sich die Gitarrenmelodie, der Gesang und tatsächlich ganze Lieder ineinander verschlängeln … wie ein gewebtes Band. Dies bringt mich auf ihre Kunstfertigkeit. Rika’s Kunsthandwerksprojekte sind genauso zahlreich wie ihre Intressen. Und feige ist sie auch nicht, schließlich hat sie es mehr als einmal überlebt, ohne jede Vorbereitung auf die Bühne gezerrt zu werden.

Ich möchte Euch dazu einladen, Euch mit Rika bei der DFDF mit einer Tasse Tee (Schwarzer Tee, kein Zucker, bitte!) hinzusetzen und Euch einige ihrer Geschichten erzählen zu lassen. Ich bin stolz und glücklich, in ein paar von ihnen vorzukommen, und ich hoffe, dass ich ein Teil von noch mehr ihrer Geschichten werde, so wie sie in meinen Liedern und Geschichten vorkommt. Fragt sie nach Glastonbury Tor, und nach ihren Instrumenten, ihren Interessen, ihrer Kunstfertigkeit, ihren Liedern, ihren Geschichten, ihren Rollenspielcharakteren. Hört ihr zu. Tanz mit ihr. Singt mit ihr. Und lernt sie schätzen, so wie ich es tue.“

Talis Kimberley Oktober 2010 (übersetzt von Alexa Klettner)
Foto: Wolfgang Weisselberg, Juni 2010

Das Frühlingsfest der Filksmusik